WATERWORLD – Wenn der Planet absäuft, aber das Ego schwimmt
Oder: Kevin Costner, das menschliche Kiemenwunder auf der teuersten Wasserbahn der 90er
Wir schreiben das Jahr „Irgendwann nach dem Klimawandel“. Die Polkappen sind geschmolzen, die Erde ist komplett überschwemmt – und alle Menschen leben jetzt auf Booten, Flößen, rostigen Ölplattformen oder… in einem verdammten Jetski-Krieg.
Mittendrin: Kevin Costner, halb Mensch, halb Thunfisch, ganz grimmig. Und damit beginnt das nasse Spektakel namens Waterworld – der Film, der mehr Wasser verschüttet hat als Aquaman in einer Midlife-Crisis.
Die Handlung – Flüssig erzählt
Die Welt ist ein Ozean. Land? Nur noch Legende.
Unsere Hauptfigur: Der Mariner – wortkarg, wettergegerbt, mit Schwimmhäuten, Kiemen hinter den Ohren und einem Blick, der sagt: „Ich hätte lieber ‚Der mit dem Wolf schwimmt‘ gedreht.“
Er fährt ein selbstgebautes Super-Megahyper-Mutanten-Katamaran mit Klappsystem, Wasseraufbereiter und Hightech-Angelrute – alles recycelt aus alten Fahrrädern und Science-Fiction-Hoffnungen.
Dann trifft er Enola, ein tätowiertes Waisenkind mit einer Karte zum letzten Stück Land auf dem Rücken.
Und eine Frau namens Helen, die so trocken wirkt, als hätte sie ihre Emotionen ebenfalls dehydriert.
Zusammen flüchten sie vor:
Dennis Hopper – Der Piraten-Clown mit Benzin im Hirn
Dennis Hopper spielt den Bösewicht Deacon, der aussieht wie ein Mischung aus Captain Hook, Tankstellenbesitzer und verrücktem Sektenführer auf Wasserski.
Er lebt mit seinen „Smokers“ – einer Bande von Jet-Ski-Fanatikern – auf einem ehemaligen Öltanker und hat nur zwei Ziele:
1. Das Mädchen mit dem Rückentattoo
2. Jegliche Restlogik im Drehbuch vernichten
Sein Motto: „Wenn du’s nicht erklären kannst – spreng es einfach!“
Was „Waterworld“ wirklich ist:
- Ein ökologisches Märchen für Leute mit Sprengstoff-Fetisch
- Eine Postapokalypse in Bademode
- Und der einzige Film, in dem ein Mann seinen eigenen Urin trinkt – und das als moralisch überlegen verkauft
(Übrigens: die Wasser-Recycling-Szene kommt vor dem ersten Dialog. Das nenne ich Commitment.)
Warum der Film legendär wurde – aber nicht so wie geplant
- Budget explodierte wie ein Fass auf dem Deacon-Schiff
- Der Dreh war eine Katastrophe: Stürme, Unfälle, Kevin Costners Frisur
- Die Kritiken? Nasskalt.
- Das Publikum? Verwirrt zwischen Blockbuster und Bootsanleitung
Und trotzdem: Ein Kultklassiker.
Weil Waterworld das Unmögliche schaffte:
Einen Untergang auf epischem Niveau – mit Schwimmhäuten.
Fazit:
Waterworld ist wie eine Yacht aus Blech:
Unpraktisch, teuer, aber irgendwie bewundernswert.
Ein Film, der mehr will, als er kann – aber genau deshalb so charmant ist.
Kevin Costner grummelt, schwimmt, kämpft, rettet Kinder, taucht zu Wracks, züchtet Limetten und macht dabei nicht einmal ein Badewitzchen.
Respekt.
Und die Moral von der Geschicht’?
Wenn der Meeresspiegel steigt, brauchst du keinen Helden –
du brauchst einen Mann mit Schwimmhäuten und Benzinfetisch.