OUTLAND – PLANET DER VERDAMMTEN
Oder: Willkommen im Weltall, wo der Kaffee schlecht, der Sauerstoff knapp und der Kapitalismus noch schlimmer ist.
Bevor Blade Runner uns die dystopische Großstadt, Alien die schleimige Dunkelheit und Das Imperium schlägt zurück den Weltraum-Opa präsentierten, kam Regisseur Peter Hyams auf eine geniale Idee:
Space Western!
Nicht mit Cowboys und Pferden, sondern mit Bergarbeitern, Helmfrisuren und einem Sean Connery, der aussieht, als hätte er sich in die Sci-Fi-Abteilung der Gewerkschaft verirrt.
Worum geht’s eigentlich?
Wir befinden uns auf Io, dem wunderschön unbewohnbaren Jupitermond, wo Bergbau betrieben wird. Und wie überall, wo Menschen arbeiten und Konzerne Geld machen, läuft natürlich alles völlig legal, menschlich und friedlich ab.
HAHA, nein.
Die Belegschaft ist auf Droge, die Todesrate liegt knapp unter „Final Destination“-Niveau und der Chef der Station ist ein Mann, der Ethik mit einem Thermo-Laser vertauscht hat.
Und mittendrin:
Marshal William O’Niel (Sean Connery) – der einzige Typ mit Hut-ähnlichem Helm, Pflichtgefühl und einem Gesichtsausdruck, der sagt: „Ich habe für James Bond weniger Scheiße durchgemacht.“
Sean Connery in Space – Das Highlight mit Stirnrunzeln
Connery spielt hier einen Gesetzeshüter, der den ganzen Film über so aussieht, als würde er innerlich 80% der Crew feuern – oder aufessen.
Er trägt den gleichen Gesichtsausdruck wie in Dr. No, nur mit mehr Sauerstoffmangel.
Was ihn zum Helden macht?
Er bleibt. Obwohl alle anderen sagen: „Verpiss dich. Ernsthaft.“
High Noon im Orbit – Der Showdown
Als wäre es nicht schon ungemütlich genug auf dieser Raumstation mit Schimmeloptik, kündigt sich auch noch ein Attentat auf O’Niel an.
Also was macht unser Held?
Er bittet um Hilfe? Nein.
Er ruft Verstärkung? Quatsch.
Er schließt sich in der Kantine ein? Wäre vernünftig.
Stattdessen wartet er heldenhaft auf zwei Killer, die aus der Erdumlaufbahn eingeflogen werden wie Pizza mit Verspätung.
Und am Ende?
Ein Showdown im besten Western-Stil, nur mit dünner Luft, schlechter Beleuchtung und keiner Sau, die zuguckt. Episch!
Was macht den Film besonders?
Eine Raumstation, die aussieht wie ein Industriepark von 1972.
Ein Thriller, der sich Zeit lässt – wie ein alter Mann im Bademantel.
Science-Fiction mit sozialkritischem Unterton, verpackt in Styropor-Wände und Röhrenmonitore.
Und natürlich:
Sean Connery.
Der Einzige, der Outland mit einer Mischung aus Würde und „Ich brauch das für meine Rente“ trägt.
Fazit:
Outland – Planet der Verdammten ist das perfekte Beispiel für 80er-Jahre-Science-Fiction:
Ein bisschen staubig, ein bisschen träge, aber mit genug Atmosphäre, um ihn heute als retro-perfekten VHS-Schatz zu feiern.
Es ist High Noon auf dem Jupitermond – mit Sauerstoffmasken statt Colts, Laser-Schlägereien statt Saloon-Schießereien und einer Moral, die man auch im Jahr 2084 noch unterschreiben kann:
> Wenn das System verdammt ist – kämpft man trotzdem.