„Nur 48 Stunden“ (Originaltitel: 48 Hrs., 1982) – dem Buddy-Cop-Urknall, in dem ein grummeliger Bulle und ein motzender Häftling in anderthalb Tagen mehr Chaos anrichten als manche Actionfilme in drei Stunden Director’s Cut.
NUR 48 STUNDEN – Wenn du einen Verbrecher brauchst, um Verbrecher zu fangen (und dein Gehör verlierst)
Oder: Wie man als mürrischer Cop lernt, dass ein ständig redender Sträfling auch eine Art Waffe ist.
In den frühen 80ern, als Männer noch Schnauzbärte trugen und Dialoge wie Faustschläge wirkten, kam ein Film, der die Welt lehrte:
Gegensätze knallen besser als jeder Showdown.
Und damit war das Buddy-Cop-Genre geboren.
Also danke, Nick Nolte und Eddie Murphy – ihr wart quasi das erste ungleiche Leinwand-Pärchen, das sich nicht küsste, aber dafür umso lauter anschrie.
Die Handlung – kurz erklärt und doppelt geladen
Ein brutaler Killer bricht aus dem Knast aus, bringt Leute um, stiehlt Waffen und plant Schlimmes.
Detective Jack Cates (Nick Nolte) hat null Hinweise – aber die Polizei gibt ihm eine brillante Idee:
„Lass doch einfach mal einen anderen Knasti helfen – der redet wenigstens schnell.“
Und zack:
Reggie Hammond (Eddie Murphy) wird für 48 Stunden freigelassen, um Cates zu helfen.
Klingt logisch? Natürlich nicht.
Aber hey – wäre auch ein langweiliger Film geworden, wenn man stattdessen einfach einen Durchsuchungsbefehl benutzt hätte.
Nick Nolte – Der menschgewordene Kater mit Dienstmarke
Cates ist der Prototyp aller Filmcops, die nur noch zwei Tage bis zur Pensionierung haben, innerlich längst tot sind und mit ihrer Pistole reden.
Er trinkt zu viel, schläft zu wenig, hat eine Frisur wie ein explodierter Mopp und spricht, als hätte er eine Schachtel Nägel gefrühstückt.
Sein Markenzeichen?
- Grummeln
- Prügeln
- Beleidigen (meistens Reggie)
Und trotzdem: tief drin hat er ein Herz. Ganz tief. Irgendwo unter dem Leberfleck auf der Seele.
Eddie Murphy – Die schnellste Zunge westlich von San Quentin
Reggie Hammond ist der Typ, den man nicht um Hilfe bittet – außer man hat keine andere Wahl.
Er redet ununterbrochen, tanzt in Kneipen, haut Sprüche raus wie ein Maschinengewehr – und hat dabei mehr Stil als alle Beamten in diesem Film zusammen.
Er trägt Hemden, die man auch aus dem Weltall sehen kann, flirtet mit jeder Bedienung und bringt selbst in Handschellen die Handlung voran.
Seine Superkraft?
Worte. Und davon hat er mehr als Kugeln.
Warum der Film funktioniert – obwohl er’s eigentlich nicht dürfte
- Zwei Typen, die sich hassen, aber zusammenarbeiten müssen
- Ein Zeitlimit (48 Stunden), das nie wirklich eingehalten wird
- Eine Handlung, die zwischen Kneipenschlägerei, Schießerei und Streitgespräch pendelt
Und ein Vibe, der sagt:
„Wir retten nicht die Welt – aber wir machen sie zumindest lauter.“
Der Soundtrack:
80er pur. Synthie-Geballer, Blues-Gitarren, Polizeisirenen und der ständige Klang von Noltes Stimme, die einem langsam das Trommelfell löchert.
Aber hey – wer braucht Dolby Surround, wenn man Eddie Murphy in Rage hat?
Fazit:
Nur 48 Stunden ist der Urvater aller Buddy-Cop-Komödien.
Es gibt Gewalt, Tempo, schlechte Laune, gute Sprüche und den Beginn einer Filmformel, die Hollywood bis heute nicht loslässt.
Es ist:
- „Lethal Weapon“ ohne Mel Gibson.
- „Beverly Hills Cop“ auf Bewährung.
- Ein Polizeibericht zum Mitlachen.
Und am Ende fragt man sich:
Wollen die sich jetzt prügeln – oder einen Burger essen gehen?